"Catch me if you can"

Den ersten Tag gehe ich mal ganz gemächlich an…dachte ich mir zu erst. Schließlich müsste ich mich ja erst mal an die Pferde gewöhnen. Außerdem bin ich seit ungefähr 2 oder 3 Jahren nicht mehr geritten und das ist eine ziemlich lange Zeit. Aber mal wieder kommt alles anders als man denkt.

 

Heute Morgen bin ich nach einer wunderbaren Nacht in meinem riesen Bett um kurz vor 8 aufgestanden. Habe mir was zum Frühstück gemacht und meine Arbeitsklamotten angezogen, die jetzt nicht mehr nach verrottetem Apfel stinken, dafür aber nach Pferd, was allerdings um einiges angenehmer ist. Danach ging es ab zu den Pferden. Habe gemeinsam mit Angela Smiley und Charlie gefüttert. Währenddessen erklärte mir Angela, dass heute eine Jagd stattfindet und dass wir beide dort mit reiten würden. Ich dachte erst ich hätte mich verhört und fragte aus Spaß nach, was wir denn jagen würden. Dann erklärte sie mir, dass wir mit ungefähr 20 anderen Reitern und 30 Hunden einem Hasen nachjagen würden…na prima. Das konnte ja heiter werden :D

 

Ich machte beide Pferde fertig und verlud sie in den Hänger. Danach ging es etwa 50 Kilometer südöstlich, wo wir die anderen treffen würden. Dort angekommen, fing es erst mal in Ströhmen an zu regnen. Na bravo! Die Voraussetzung für mein erstes Mal nach so langer Zeit wurden ja immer besser.

Aber Regen schien die anderen nicht zu stören, also rauf aufs Pferd und los ging es. Ich habe mich eigentlich relativ schnell wieder zurecht gefunden und nach dem ersten Galopp, der nicht lange auf sich warten lies, war ich wieder voll drin:) Reiten ist eigentlich wie Fahrrad fahren…wenn man es einmal gelernt hat, vergisst man es nie wieder!

 

Die sogenannte Jagd war zum Glück auch keine Verfolgungsjagd im Jagdgalopp, sondern gestaltete sich ein bisschen gemächlicher. Die Hunde nehmen die Spur des Hasens auf und die Reiter folgen ihnen. Dabei kann jeder Reiter sein Tempo reiten, man muss nur darauf achten, dass man nicht vor dem sogenannten „Master“ reitet, der durch eine rote Jacke gekennzeichnet ist. Landschaftlich war es trotz Regen ziemlich schön. Wir sind ständig grüne Hügel rauf und runter geritten, haben Bäche gekreuzt und sind durch Schafherden geritten.

 

Insgesamt waren wir fast 4 Stunden unterwegs und ich war froh als ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Es war schon ein wenig ungewohnt, da ich ständig aufpassen musste wohin Smiley tritt. Sie ist erst 3 Jahre alt und hat somit noch nicht viel Erfahrung im Gelände. Erschreckt sich ziemlich oft und weiß noch nicht genau wo sie lang laufen kann und wo sie es lieber sein lassen sollte. Im Großen und Ganzen haben wir beide das aber gut gemeistert.

 

Anschließend sind wir mit der gesamten Gruppe noch ins Haus des Landbesitzers gegangen. Es gab Tee und Kaffe und jeder hat was zu Essen mitgebracht. Das war ziemlich cool. Jetzt tut mir alles weh und ich bin ziemlich müde. Morgen werde ich nicht reiten – die Pferde haben einen Tag frei :) Werde sie nur sauber machen und Angela bei anderen Sachen auf der Farm helfen.

 

Ich bin echt froh, dass ich das hier machen kann. Der erste Tag war schon ein Erlebnis für mich, was ich bestimmt nicht vergessen werde. Ich freu mich auf die nächsten Wochen…wird bestimmt super.

 

Liebe Grüße an euch. Wünsch euch ein wunderschönes Himmelfahrts-Wochenende!

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Bettina (Mittwoch, 16 Mai 2012 15:07)

    Hasenjagd? I am shocked!!! Was ist aus dem Hasen geworden? Konnte er gerettet werden?
    Liebe Teresa,
    abgesehen von diesem kleinen Faux pas mit der Hasenjagd bin ich begeistert, dass es Dir so gut geht und Deine Zeit Down under genießt.
    Deine Geschichten sind ganz toll. Schreib weiter!
    Bis bald, alles Liebe,
    Bettina

  • #2

    Teresa (Donnerstag, 17 Mai 2012 07:14)

    Zur Beruhigung aller: Der Hase wurde nicht gefangen :) Angela meinte, dass es eine Seltenheit wäre wenn sie ihn tatsächlich mal fangen würden. Also alles gut ;)