"Nirgendwo in Afrika"

Ich kam also gegen Nachmittag in dem Hostel an, obwohl Hostel bei dem ersten Blick schon nicht ganz zutraf. Eher eine Ansammlung von kleinen hässlichen Hütten, in deren Vorgärten hunderte von Schuhen standen und Klamotten hingen.

Nun gut…schnell eingecheckt und das Zimmer bezogen. Nachdem dann auch die anderen beiden, Deborah und Selina, angekommen waren, wollten wir uns was kochen. Schon halb verhungert sind wir in die Küche gestiefelt und breiteten uns aus. Doch als es dann als Nudelkochen ging und wir einen Topf aus dem Regal nehmen wollten, fiel uns erstmal auf, dass sich kein einziges Kochutensil in dieser Küche befand. Kein Topf, keine Pfanne, kein Kochlöffel, kein Teller, keine Gabel – Nichts!

 

Also sind wir zur Rezeption, die leider geschlossen hatte. Neben dem Rezeptionsgebäude gab es noch eine Tür, auf der Privat stand. Kurzerhand klingelten wir dann und eine alte grauhaarige Frau trat durch die Tür. Freundlich erklärte ich ihr also, dass wir gerade was Kochen wollten und wir einen Topf, Besteck und Teller benötigen. Grinsend brabbelte sie los und fuchtelte wie wild mit den Armen umher. Zuerst dachte ich, sie würde Nuscheln und deshalb würde ich nichts verstehen. Aber weit gefehlt…sie sprach eine, zu diesem Punkt, nicht definierbare Sprache mit uns, so als wäre es das Normalste von der Welt. Nach ein paar Pantomimen meinerseits begriffen wir schnell, dass es aussichtslos war. In unserem Hunger sahen wir uns schon auf dem Weg zu McDonalds ;)

 

Als die zwei dunkelhäutigen Afrikaner(Darf man das sagen?) mit zwei Töpfen vorbei kamen, sahen wir wieder einen Hoffnungsschimmer aufleuchten. Also erklärten wir erneut unser Problem und fragten nach ihrem Topf. Verwirrt schauten sich die beiden an und zuckten mit den Schultern. Wir konnten es nichts fassen – auch diese Herren schienen keinen Brocken Englisch zu sprechen.

Wo waren wir nur hier gelandet?

 

Nach etwa zwei Stunden konnten wir dann endlich einen Topf und Besteck aufgabeln und konnten halb verhungert mit dem Kochen beginnen. Als Franzi dann vom Arbeiten nach Hause kam, stellten wir sie erstmal zur Rede. Wo hatte sie uns denn hier nur hingebracht? :) Die mysteriöse Frau war übrigens die Schwiegermutter vom Besitzer und kommt aus Brasilien. Wie lange sie hier schon lebt, ohne ein Wort Englisch zu sprechen konnte Franzi und dann aber auch nicht sagen.

 

Im Nachhinein war es gar nicht so schlimm. Die Betten waren recht bequem, wir hatten ein großes Zimmer für uns alleine und eine Menge Spaß.

Samstag sind wir zur Käse und Schokoladenfabrik gefahren und durften jeweils die Köstlichkeiten probieren. Anschließend wurde fürs Grillfest eingekauft – es gab Kartoffelsalat, deutsche Würstchen (oh mein Gott waren die lecker), Zebrakuchen, Knoblauchbaguette, Becks und Bowle. So wurde es also ein feucht fröhlicher Abend.

 

Heute bin ich dann von Kerikeri nach Ahipara gefahren. Einem kleinen Örtchen am Südende des 90 Miles Beaches. Das Hostel ist total schön und zählt wohl zu den Schönsten, die ich gesehen habe. Es liegt direkt am Strand und die Betten sind super bequem.

 

Morgen fahre ich zum Cape Reinga – dem nördlichsten Punkt Neuseelands.

 

Liebste Grüße an euch :-*

 

PS: Natürlich hab ich auch das Fußballspiel gesehen. Sehr cool…jetzt sind wir im Halbfinale, juhuuu! :)

 

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